Olsberg Gipfel, Sauerland - Fotografische Perspektive

Der Olsberg ist einer der ersten Berge den man sieht, wenn man aus Richtung Norden ins Sauerland fährt. Das Gipfelkreuz grüßt einem schon fast wenn man durch den gleichnamigen Ort fährt. Warum dieser Berg einer meiner Lieblingsorte für Landschaftsfotografie im Sauerland ist, erfährst du in diesem Artikel.

Das Gipfelkreuz bei Sonnenuntergang - Sony A6000Tamron 17-28mm F 2.8 (1/250 Sek. - F2.8 - ISO 400 - 17mm)

Ich war in den vergangenen zwölf Monaten drei mal am olsberger Gipfelkreuz. Alle Besuche haben zwei Dinge gemeinsam: es war immer anstrengend und kalt. Besonders die letzten beiden male sind mir in Erinnerung geblieben. Anfang diesen Jahres bin ich mitten in der Nacht aufgebrochen um vor Sonnenaufgang den Gipfel zu erreichen. Von mir (nähe Bielefeld) fährt man ungefähr eine Stunde bis zur Hasley Hütte unterhalb des Berges. Die Hütte vom örtlichen Schützenverein dient als guter Ausgangspunkt für den Aufstieg, auch wenn dort keine offiziellen Parkplätze existieren. Man kann meist gut an dem breiten Seitenstreifen parken, besonders zu solch irregulären Zeiten in denen man bei der Landschaftsfotografie unterwegs ist. Der Kneippwanderweg führt ebenfalls an der Hasley Hütte vorbei und diesem kann man bis zum Gipfel folgen. Wer sich zusätzlich noch mit GPS-Daten absichern möchte kann die Route von Outdooractive.com dafür nutzen. Besonders im Dunkeln kann es ohne GPS schwierig werden den richtigen Weg zu finden. Der anschließende Aufstieg ist ungefähr 3 km lang bei einer Steigung von insgesamt mehr als 350 Höhenmetern. Für den Weg plante ich immer 1 bis 1,5 Stunden ein, was ausreichend ist wenn man auf Pausen verzichtet. Je nach Fitness und Rucksack-Gewicht kommt man dabei schnell ins schwitzen. Geschwitzt habe ich auch bei meinem Aufstieg im Februar, bei dem ich zwei (mutmaßliche) Wölfe in der Dunkelheit gesehen habe. Das Licht meiner Stirnlampe wurde von ihren Augen reflektiert und sie begleiteten mich einige Zeit in sicherer Entfernung. Logisch, ich wäre auch skeptisch wenn irgendein Fremder nachts bei mir Zuhause rumlaufen würde. In diesem Moment haben sie mir einen Schrecken eingejagt, weil man mit solchen Ereignissen in den hiesigen Wäldern einfach nicht mehr rechnet. Im Nachhinein war es aber ein beeindruckendes Erlebnis. Der Wanderweg ist abseits davon relativ unspektakulär, bis man im oberen Drittel den Felspfad passiert und mit den ersten Aussichten belohnt wird.

Aussicht Richtung Westen bei Sonnenaufgang - Sony A6000, Samyang 12mm 2.0 (15 Sek. - F10 - ISO 100 - 12mm)

Aussicht Richtung Westen bei Sonnenaufgang - Sony A6000Samyang 12mm 2.0 (15 Sek. - F10 - ISO 100 - 12mm)

Oben angekommen bekommt man einen kompletten Rundum-Blick über das Sauerland und das macht den Olsberg für mich besonders. Hier kann man, ohne dass man auf einen extra Turm steigen muss, in alle Himmelsrichtungen blicken. Der Gipfel ist verhältnismäßig spitz und Baum frei, was für das Sauerland und den teutoburger Wald, wo ich mich hauptsächlich aufhalte, relativ untypisch ist. Das führt natürlich dazu, dass es auf dem Gipfel fast immer windig ist, weshalb man zu jeder Jahreszeit etwas Warmes zum überziehen mitnehmen sollte. Das Gebiet um das Gipfelkreuz bietet viele Möglichkeiten durch Felsen und tote Vegetation einen Vordergrund in die Bilder einzuarbeiten, oder Details in der Ferne mit dem Teleobjektiv herauszustellen. Neben dem schönen Panorama hat der Gipfel einen weiteren Vorteil: er ist kein Naturschutzgebiet. Warum das ein Vorteil ist? Man darf mit der Drohne fliegen und man hat beim Wildcampen ein weniger schlechtes Gewissen. Im Sommer bin ich eines Abends hochgewandert um Nachts die Milchstraße fotografieren zu können. Da das Sauerland weniger Dicht besiedelt ist kommt es auch zu geringer Lichtverschmutzung. Trotzdem habe ich die Tatsache, dass die Stadt direkt unterhalb des Gipfels liegt etwas unterschätzt, konnte jedoch zufriedenstellende Ergebnisse erzielen und mein Zielfoto mit der Milchstraße über dem Gipfelkreuz umsetzen. Um die Milchstraße vom Gipfel aus zu fotografieren würde ich auf jeden Fall empfehlen bereits am Abend zu kommen, da der Aufstieg und Abstieg sehr anstregend sein kann. Ich konnte durch das Campen auf dem Gipfel nicht nur den Sonnenuntergang und die Milchstraße erleben, sondern auch noch einen fantastischen Sonnenaufgang nach einer kalten und windigen Nacht im Zelt. Solltest du auch einmal irgendwo in Deutschland in der freien Natur Campen, sei dir bewusst dass es eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Deshalb nehme Rücksicht auf Mensch und Natur. Verlasse alles so wie du es vorgefunden hast und mach kein Lärm oder Feuer. Nur so kann es durch die örtlichen Förster toleriert werden, auch wenn sie in jedem Fall nicht begeistert werden sein, sollten sie einen erwischen.

Wild Camping auf dem Gipfel - Sony A6000, Tamron 17-28mm 2.8 (1/250 Sek. - F8 - ISO 500 - 24mm)

Wild Camping auf dem Gipfel - Sony A6000Tamron 17-28mm 2.8 (1/250 Sek. - F8 - ISO 500 - 24mm)

Eingangs hatte ich schon erwähnt, dass der Olsberg einer meiner Lieblingsorte im Sauerland ist und ich glaube es wurde schon durch den Text deutlich weshalb. Er bietet viel Abwechslung vom dichten Wald am Fuß und bis hoch zu dem kargen Gipfel. Das Wild Campen war ein unvergessliches Erlebnis und es lohnt sich immer wieder den anstregenden Aufstieg zu wagen. Fotografisch hat der Gipfel und das umliegende Gebiet immer wieder neue Kompositionen zu bieten und das Panorama ist jedes mal ein Erlebnis.

Auf einen Blick

  • Anfahrt über die B480, Parken in der Stadt oder an der Hasley Hütte

  • Aufstieg 3 km lang, 350 Höhenmeter, Dauer 1-1,5 Stunden

  • Ausrüstung: Weitwinkel, Tele, Drohne

  • Beste Jahreszeit: eigentlich egal, Frühjahr bis Herbst oder im Schnee. Sonst ist es etwas trist. Die Milchstraße ist von März bis Mai und Juli bis August sichtbar.

  • Rundwanderweg mit Gipfel: Outdooractive.com

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